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Indriya-vibhanga Sutta

Die Aufgliederung der geistigen Fähigkeiten

„Mönche, es gibt diese fünf Fähigkeiten.  Welche fünf?
Die Fähigkeit Überzeugung, die Fähigkeit der Beharrlichkeit, die Fähigkeit der Achtsamkeit, die Fähigkeit der Geistessammlung, die Fähigkeit der Erkenntnis.

„Nun, was ist die Fähigkeit der Überzeugung?
Es gibt den Fall, in dem ein Schüler der Edlen Überzeugung hat, vom Erwachen des Tathagatas überzeugt ist:
‚Der Erhabener ist wahrhaftig würdig und recht selbst erwacht, vollendet in der klaren Kenntnis und im Verhalten, vollkommen, ein Kenner des Welt, unübertroffener Meister derer, die bereit sind gebändigt zu werden, Lehrer der Menschen und göttlichen Wesen, erwacht, erhaben.’
Dies nennt man die Fähigkeit der Überzeugung.

„Und was ist die Fähigkeit der Beharrlichkeit?
Es gibt den Fall, in dem ein Schüler der Edlen seine Beharrlichkeit erweckt hält, um ungeschickte geistige Eigenschaften aufzugeben und um geschickte geistige Eigenschaften aufzunehmen.  Er ist standhaft und gründlich in seinem Bemühen, drückt sich nicht um seine Pflichten im Hinblick auf geschickte geistigen Eigenschaften.  
Er erzeugt Begierde, bemüht sich, erweckt Beharrlichkeit, erhält seine Absicht und strebt danach um des Nicht-Entstehens der noch nicht entstandenen, ungeschickten geistigen Eigenschaften willen.
Er erzeugt Begierde, bemüht sich, erweckt Beharrlichkeit, erhält seine Absicht und strebt danach um des Aufgebens der entstandenen, ungeschickten geistigen Eigenschaften willen.
Er erzeugt Begierde, bemüht sich, erweckt Beharrlichkeit, erhält seine Absicht und strebt danach um des Entstehens der noch nicht entstandenen, geschickten geistigen Eigenschaften willen.
Er erzeugt Begierde, bemüht sich, erweckt Beharrlichkeit, erhält seine Absicht und strebt danach um der Beibehaltung, Nicht-Verwirrung, Zunahme, Fülle, Entfaltung und der Vervollständigung der entstandenen, geschickten geistigen Eigenschaften willen.
Dies nennt man die Fähigkeit der Beharrlichkeit.

„Und was ist die Fähigkeit der Achtsamkeit?
Es gibt den Fall, in dem ein Mönch achtsam, sehr sorgfältig ist und sich selbst auf vor langer Zeit begangene und gesagte Dinge besinnen und sie ins Gedächtnis rufen kann.
Er verbleibt den Körper in sich und an sich (als Körper) betrachtend - eifrig, wissensklar und achtsam - und legt dabei Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite.
Er verbleibt Gefühle in sich und an sich betrachtend - eifrig, wissensklar und achtsam - und legt dabei Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite.
Er verbleibt den Geist in sich und an sich betrachtend - eifrig, wissensklar und achtsam - und legt dabei Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite.
Er verbleibt geistige Eigenschaften in sich und an sich betrachtend - eifrig, wissensklar und achtsam - und legt dabei Gier und Leid in Bezug auf die Welt beiseite.
Dies nennt man die Fähigkeit der Achtsamkeit.

„Und was ist die Fähigkeit der Geistessammlung?
Es gibt den Fall, in dem ein Mönch, der sich ganz von Sinnlichkeit zurückgezogen, von ungeschickten Eigenschaften zurückgezogen hat, in das erste Jhana eintritt und darin verbleibt: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Zurückgezogenheit entstanden sind und von gelenkten Gedanken und Bewerten begleitet werden. 
Mit der Stillung der gelenkten Gedanken und Bewerten tritt er in das zweite Jhana ein und verbleibt darin: Verzückung und Glücksgefühl, die aus der Sammlung entstanden sind, Einheit des Bewusstseins frei von gelenkten Gedanken und Bewerten, innere Beruhigung.
Mit dem Verblassen der Verzückung verbleibt er in Gleichmut, achtsam und wissensklar und empfindet Glücksgefühl mit dem Körper.  Er tritt in das dritte Jhana ein, von dem die Edlen sagen:
‚Gleichmütig und achtsam, verweilt er im Glücksgefühl’, und verbleibt darin. 
Mit dem Aufgeben von Glücksgefühl und Schmerz, wie schon mit dem früheren Schwinden von Frohsinn und Gram, tritt er in das vierte Jhana ein und verbleibt darin: Reinheit der Gleichmut und Achtsamkeit, weder-Wohlgefühl-noch-Wehgefühl. 
Dies nennt man die Fähigkeit der Geistessammlung.

„Und was ist das Fähigkeit der Erkenntnis?
Es gibt den Fall, in dem Mönch erkenntnisreich, mit der Erkenntnis des Entstehens und Vergehens versehen ist - edel, durchdringend, zum rechten Enden von Stress (dukkha) führend.
Er erkennt, wie es entstanden ist (yathābhūtam):
‚Dies ist Stress’, er erkennt, wie es entstanden ist:
‚Dies ist die Entstehung von Stress’, er erkennt, wie es entstanden ist:
‚Dies ist die Beendigung von Stress’, er erkennt, wie es entstanden ist:
‚Dies ist der Übungspfad, der zur Beendigung von Stress führt.’
Dies nennt man die Fähigkeit der Erkenntnis .

„Diese sind die fünf Fähigkeiten."


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu